16.06.2024
Am 16.06.2024 hat Frau Dr. Andrea Hirner beim Sommerfest des Botanischen Gartens einen gutbesuchten Vortrag gehalten: Philipp Franz von Siebold und das japanische Pflanzenparadies
Zusammenfassung
Philipp Franz von Siebold (1796-1866) aus Würzburg gehört zu den bedeutendsten europäischen Japanforschern in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Er war Arzt und Naturwissenschaftler. Als leidenschaftlicher Botaniker studierte er eingehend die reiche japanische Flora und legte auf Deshima, seinem Aufenthaltsort in Nagasaki, einen Versuchsgarten an.
Schon früh hatte er den Gedanken, japanische Gewächse nach Europa zu bringen und sie hier heimisch zu machen. Er war überzeugt, sie könnten auch in unserem Klima gedeihen. Die Flora Japans war in Europa bis dahin nahezu unbekannt.
Das gelang ihm auch unter großen Opfern, und viele japanische Pflanzen sind dank ihm hier heimisch geworden. Blühende Pflanzen gehören dazu ebenso wie Sträucher und verschiedene Baumarten.
Sein großes Werk Flora Japonica war diesen botanischen Interessen gewidmet. Es entstand ab 1835 in München durch Münchner Künstler und in der neuen Technik der Lithographie, einer Münchner Erfindung. Das Buch, heute eine bibliophile Rarität, zeigte auf großformatigen Tafeln die Gewächse aus Japan, die bei ihrer Einführung allgemein als Sensation galten.
Auch wenn der Pflanzenverkauf Siebold mehr Mühe als finanziellen Erfolg brachte, seine Flora Japonica hat ihm ein bleibendes Denkmal gesetzt.
Zu Andrea Hirner
Dr. Andrea Hirner, Japanologin und Historikerin. Promotion an der Universität Bonn zum Thema Feudales Leben in der japanischen Stadt: Charakteristiken u. Entwicklungsformen der kakyūbushi in der Edo-Zeit bis zum Beginn der Meiji-Epoche. Seit etwa 20 Jahren ist sie Mitglied im Vorstand der DJG in Bayern e.V., München. Mehrere Veröffentlichungen über Japan und Bayern, eine Biographie über Siebold und München sowie eine Monographie über die Flora Japonica, erschienen 2020.
Publikationen
Andrea Hirner, Philipp Franz von Siebolds Flora Japonica und ihre Münchner Künstler. München: Deutsch-Japanische Gesellschaft in Bayern e.V. 2020.
Andrea Hirner, Bruno J. Richtsfeld, Jürgen Betten, Philipp Franz von Siebold und München: Gedenkschrift zum 150. Todestag. München: Deutsch-Japanische Gesellschaft in Bayern e.V. 2016.
Filmdokumentation
Frau Hirner hat außerdem eine Filmdokumentation zum Leben und Werk Siebolds in sieben Teilen zusammengestellt. Die Dokumentation wurde im Jahre 2020 zum 50. Jahrestag der Deutsch-Japanischen Gesellschaft in Bayern e.V. vom Musiker, Komponisten und Zitherspieler Willi Huber produziert.
Die einzelnen Folgen sind:
1. Siebolds erste Lebensjahre in Würzburg (13:36 Minuten)
https://www.youtube.com/watch?v=amHRn-saETw
2. Siebold betritt zum ersten Mal japanischen Boden (12:00 Minuten)
https://www.youtube.com/watch?v=rAci9VclYS8
3. Was Siebold bei seinem ersten Aufenthalt erlebte (11:51 Minuten)
https://www.youtube.com/watch?v=JSn6SfW_tzQ
4. Siebold reist in die Hauptstadt und wird Vater - aber Ungemach droht (9:43 Minuten)
https://www.youtube.com/watch?v=Xnk8k8hr9Yw
5. Rückkehr nach Europa und erste Arbeiten über Japan (10:06 Minuten)
https://www.youtube.com/watch?v=_0bP33GyGNo
6. Glück und Enttäuschungen (13:46 Minuten)
https://www.youtube.com/watch?v=7cOEA89QMEU
7. Siebolds Nachruhm und seine Flora Japonica (10:56 Minuten)
https://www.youtube.com/watch?v=9mdcFBmFtzg
Die musikalischen Beiträge des Films stammen von Masako Ohta (Klavier, Teil 1, 2, 5), Willi Huber (Zither, Teil 3) und Duo Fantasia (Julia Ito, Klavier und Utum Yang, Flöte).
Am 16.06.2024 hat Frau Dr. Andrea Hirner beim Sommerfest des Botanischen Gartens einen gutbesuchten Vortrag gehalten: Philipp Franz von Siebold und das japanische Pflanzenparadies
Zusammenfassung
Philipp Franz von Siebold (1796-1866) aus Würzburg gehört zu den bedeutendsten europäischen Japanforschern in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Er war Arzt und Naturwissenschaftler. Als leidenschaftlicher Botaniker studierte er eingehend die reiche japanische Flora und legte auf Deshima, seinem Aufenthaltsort in Nagasaki, einen Versuchsgarten an.
Schon früh hatte er den Gedanken, japanische Gewächse nach Europa zu bringen und sie hier heimisch zu machen. Er war überzeugt, sie könnten auch in unserem Klima gedeihen. Die Flora Japans war in Europa bis dahin nahezu unbekannt.
Das gelang ihm auch unter großen Opfern, und viele japanische Pflanzen sind dank ihm hier heimisch geworden. Blühende Pflanzen gehören dazu ebenso wie Sträucher und verschiedene Baumarten.
Sein großes Werk Flora Japonica war diesen botanischen Interessen gewidmet. Es entstand ab 1835 in München durch Münchner Künstler und in der neuen Technik der Lithographie, einer Münchner Erfindung. Das Buch, heute eine bibliophile Rarität, zeigte auf großformatigen Tafeln die Gewächse aus Japan, die bei ihrer Einführung allgemein als Sensation galten.
Auch wenn der Pflanzenverkauf Siebold mehr Mühe als finanziellen Erfolg brachte, seine Flora Japonica hat ihm ein bleibendes Denkmal gesetzt.
Zu Andrea Hirner
Dr. Andrea Hirner, Japanologin und Historikerin. Promotion an der Universität Bonn zum Thema Feudales Leben in der japanischen Stadt: Charakteristiken u. Entwicklungsformen der kakyūbushi in der Edo-Zeit bis zum Beginn der Meiji-Epoche. Seit etwa 20 Jahren ist sie Mitglied im Vorstand der DJG in Bayern e.V., München. Mehrere Veröffentlichungen über Japan und Bayern, eine Biographie über Siebold und München sowie eine Monographie über die Flora Japonica, erschienen 2020.
Publikationen
Andrea Hirner, Philipp Franz von Siebolds Flora Japonica und ihre Münchner Künstler. München: Deutsch-Japanische Gesellschaft in Bayern e.V. 2020.
Andrea Hirner, Bruno J. Richtsfeld, Jürgen Betten, Philipp Franz von Siebold und München: Gedenkschrift zum 150. Todestag. München: Deutsch-Japanische Gesellschaft in Bayern e.V. 2016.
Filmdokumentation
Frau Hirner hat außerdem eine Filmdokumentation zum Leben und Werk Siebolds in sieben Teilen zusammengestellt. Die Dokumentation wurde im Jahre 2020 zum 50. Jahrestag der Deutsch-Japanischen Gesellschaft in Bayern e.V. vom Musiker, Komponisten und Zitherspieler Willi Huber produziert.
Die einzelnen Folgen sind:
1. Siebolds erste Lebensjahre in Würzburg (13:36 Minuten)
https://www.youtube.com/watch?v=amHRn-saETw
2. Siebold betritt zum ersten Mal japanischen Boden (12:00 Minuten)
https://www.youtube.com/watch?v=rAci9VclYS8
3. Was Siebold bei seinem ersten Aufenthalt erlebte (11:51 Minuten)
https://www.youtube.com/watch?v=JSn6SfW_tzQ
4. Siebold reist in die Hauptstadt und wird Vater - aber Ungemach droht (9:43 Minuten)
https://www.youtube.com/watch?v=Xnk8k8hr9Yw
5. Rückkehr nach Europa und erste Arbeiten über Japan (10:06 Minuten)
https://www.youtube.com/watch?v=_0bP33GyGNo
6. Glück und Enttäuschungen (13:46 Minuten)
https://www.youtube.com/watch?v=7cOEA89QMEU
7. Siebolds Nachruhm und seine Flora Japonica (10:56 Minuten)
https://www.youtube.com/watch?v=9mdcFBmFtzg
Die musikalischen Beiträge des Films stammen von Masako Ohta (Klavier, Teil 1, 2, 5), Willi Huber (Zither, Teil 3) und Duo Fantasia (Julia Ito, Klavier und Utum Yang, Flöte).